Der Bilstein (auch Bielstein genannt) ist mit 641,2m ü. NN im Kaufunger Wald nach dem Hirschberg der zweithöchste Berg. Er liegt im Gutsbezirk Kaufunger Wald im Werra-Meißner-Kreis in Nordhessen (Deutschland)
Auf der Basaltkuppe des Bilsteins, der als Naturdenkmal ausgewiesen ist, steht der
Aussichtsturm Bilsteinturm mit daran angegliederter, kleiner Gastronomie
(Bilsteinhütte). Sie sind beliebtes Ausflugs- bzw. Wanderziel.
Der Name Bilstein ist auf das althochdeutsche Wort bilu zurückzuführen, das
„aufspringen“ oder „hervorspringen“ bedeutet. Der Literaturhistoriker August
Friedrich Christian Vilmar beschreibt den Bilstein in seinem Idiotikon als einen
hervorspringenden, steil aufsteigenden Stein. Eine andere Auslegung besagt, dass
der Name auf scharf und steil aufragende Felsnasen zurückzuführen ist und die
Höhenlage nicht für die Benennung ursächlich ist.
Der Bilstein befindet sich innerhalb des Naturparks Meißner-Kaufunger Wald
etwa 20 km ost-südöstlich von Kassel. Er erhebt sich zwischen Kleinalmerode
(5 km) im Norden, Roßbach (3,75 km) im Nord-Nordosten (westliche Stadtteile
von Witzenhausen) und der Kernstadt von Großalmerode(3 km) im Süden
(Entfernungen jeweils Luftlinie.Nordwestlicher Nachbarberg des Bilsteins ist der
Mühlenstein(607m ü. NN), mit dem er über einen stellenweise über 600 m hohen
Bergkamm verbunden ist. Südlicher Nachbarberg ist der Steinberg (ca. 585m ü. NN).
Jenseits davon befindet sich die höchste Erhebung des Kaufunger Wald. Zu erreichen
ist der Bilstein, zu dem keine Straßen führen, nur auf Waldwegen.
Von Nordwesten gelangt man während einer am Umschwang beginnenden
Wanderung auf dem Frau-Holle-Pfad dorthin. Der Berg kann auch von Süden
über die zwischen Großalmerode und Helsa-Wickenrode von der B 451 beim
Gut Giesenhagen abzweigende „Kohlenstraße“ aufgesucht werden. Vom
Wanderparkplatz an deren Ende ist es ein etwa 30 -minütiger Spaziergang,
der über den nahen Steinberg und vorbei an den dortigen Steinbergseen“ mit
naher Quelleder Nieste bis zum Bilsteinturm führt. Die 2,6 km lange Strecke ist ausgeschildert.s, der mischbewaldete Hirschberg, östlich der Langenberg
565m ü. NN. |
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Der Bilstein ist ein Basaltdurchbruch im geschlossenen Buntsandsteingebirge des Kaufunger Walds. Er entstand aufgrund vulkanischer Tätigkeit vor rund
zwei Millionen Jahren. Aus tiefreichenden Erdspalten stieg Magma auf und blieb
unterhalb der Erdoberfläche stecken. Das Magma erstarrte zu Basalt, das
anschließend durch Witterungseinflüsse wie Regen,Wind und Frost freigelegt
wurde. Der untere Teil der Kuppe besteht aus basaltischen Diluvium und
verkürztem Tertiär (Geologie).
Der Bilstein lag im unbewohnten Grenzgebiet zwischen den germanischen
Stämmen der Hermunduren Chatten und Cherusker Karl der Große erklärte
den Kaufunger Wald mit dem Bilstein zum Königsforst Bannforst. Die foresta
buchonia wurde 1019 von Kaiser Heinrich II.dem Kloster Kaufungen übereignet. |
Auf dem Gipfel des Bilsteins wurde 1869 ein hölzerner Aussichtsturm und 1890
von der Forstverwaltung eine Schutzhütte errichtet, die später zu einer
Wirtschaftshalle erweitert wurde. Der hölzerne Turm wurde auf Anregung von Amtsrichter Bernhard Martin durch den Zweigverein Großalmerode des Niederhessischen Touristenvereins von 1890 bis 1891 durch einen massiven
Neubau aus Stein ersetzt und am 5. Juli 1891 eingeweiht. Am 6. August 1907 besuchte Königin Auguste Victoria den Bilsteinturm. 1911 wurde der Bilstein unter Naturschutz gestellt. 1960 wurde der Turm mit einem 7 m hohen Stahlaufbau auf 20 m Turmhöhe im
Stil der 1950er-Jahre aufgestockt.
Von der Aussichtsplattform des Bilsteinsturms bietet sich ein von wenigen Baumkronen unterbrochenes Rundumpanorama. Bei klarem Wetter sieht man im Nordosten den Brocken im Harz und im Norden Göttingen. Der
Blick nach Nordwesten zum
Reinhardswald und ins Weserbergland ist teilweise durch Baumkronen versperrt. In westlicher Richtung reicht der Blick bis zum Eggegebirge, dem Desenberg bei Warburg, dem Habichtswald mit dem Herkules
bei Kassel und sogar bis zum Rothaargebirge. Im Südwesten sieht man den Kellerwald und im Süden den Alheimer bei Rotenburg an der Fulda. Nach Südosten ist der Blick in die Rhön durch Bäume verstellt, wohingegen der nahe Hohe Meißner im Ost-Südosten markant ins Auge fällt. |
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